Tierschutz Nienburg

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Woran scheitert die Katzenverordnung im Landkreis Nienburg/Weser?

Juli 11, 2017 By: Leitung Category: Tierschutz Aktuell

„Sie müssen sofort weg“ ist ein Satz, womit es meistens anfängt, wenn es eigentlich schon zu spät ist. Mehrmals im Monat werden Katzen gemeldet, die sich in Gärten oder einem Schuppen angesiedelt haben. Unkastriert, meistens verwildert/nicht menschen bezogen, nach Futter suchend, manchmal krank oder verletzt, sind sie Anwohnern schnell ein Dorn im Auge.

Unser Angebot, die Katzen auf unsere Kosten einzufangen, zu kastrieren, behandeln, impfen und markieren, sie vor Ort frei zulassen und für das Futter zu sorgen reicht den Leuten oft nicht. Nein, JETZT, SOFORT, UMGEHEND müssen die Tiere WEG!

Dabei fing es meistens harmlos an. Die Katze hätte sich Monate lang vom „Igelfutter“ ernährt, wir haben sie nicht gefüttert. Oder auch beliebt: Die Katze verträgt sich nicht mit meinen Tieren und muss nun weg. Sehr gerne kommt auch folgende Aussage: Die Katze ist krank und wer kommt für die Kosten auf?

Die Tierheime sind meistens zur Sommerzeit sehr ÜBERFÜLLT! Und verwilderte Katzen sind ohnehin schwer zu platzieren.

Sie sind unerwünscht, dabei ist ihr Schicksal menschen gemacht. Weil die Menschen nicht kastrieren wollen, weil sie ignorieren, weil sie wegschauen. Katzenleid, das gibt es doch nicht, nicht in unserem schönen Landkreis Nienburg (Aussage vom Pressesprecher des Veterinäramtes 2014, wo sogar eine Tierschutzorganisation PETA eine Kastrationsaktion im Landkreis durchführen wollte) Zudem hieß es im gleichen Atemzug: Eine Kastrationsverordnung sei nicht umsetzbar, da der Kreisdezernent sieht rechtliche Probleme sah. (Die HARKE vom 29.03.2014 Keine Einigung zur Kastrationspflicht)

Fast drei Jahre und viele ermahnende Aufrufe vom Tierschutz zu dem Thema später hat sich im Mittelalterlandkreis Nienburg/Weser nichts getan. Während die umliegenden Kreise das Thema Zwangskastration zwischenzeitlich trotz rechtlicher Grauzone durchgesetzt haben, ist die Ultimative Ausrede bezüglich der rechtlichen Bedenken seid dem 21.03.2017 von der Landesregierung verabschiedeten Änderung der sogenannten Subdelegationsverordnung vom Tisch.

Mit der Verordnung des Landes werden Gemeinden ermächtigt, für ihr Gebiet die Kennzeichnung, Registrierung oder Kastration von freilaufenden Katzen vorzuschreiben, auch auf Grundlage des Tierschutzgesetzes (TierSchG). Den Kommunen riet der Minister, von dem neuen Handlungsspielraum regen Gebrauch zu machen.

Wann wachen örtliche Politiker, Kommunen und Bevölkerung auf?

Wir schauen nicht weg. Wir ignorieren nicht. Wir sehen jeden Tag hin, sehen das Elend, greifen ein, retten und versuchen Unmögliches möglich zu machen. Aber wir können langsam nicht mehr.

Die handzahmen Würfe werden im Tierheim aufgenommen, versorgt und geimpft, gechipt und kastriert in ein neues zu Hause vermittelt, sollte sich kein Besitzer gefunden haben. Einmal in 10 Jahren ist es tatsächlich vorgekommen, dass ein Besitzer seinen Katzenwurf im Tierheim abgeholt hatte. Die Katzendame sei eines Tages verschwunden gewesen und dann hatte man sie in der Zeitung als Fundkatze wiedererkannt.

Eine Kitte kostet dem Tierschutzverein schon ca. 200 Euro an Tierarzt und Medikamente ( Impfung, Kastration und Chip). Nicht mit eingerechnet sind die Intensivpflegekosten bei einem mutterlosen Wurf, die zusätzlichen Tierarztkosten bei einem stationären Aufenthalt in der Klinik und die besonderen Futter- und Kastenstreuanforderungen. Vom Säuberungs- und Desinfektionsaufwand für den ungeimpften Bestand gar nicht mal gesprochen. Katzen sind im Tierschutz ein Luxusartikel und immer wirtschaftlich gesehen Minusgeschäft, aber das Tierheim Drakenburg arbeitet gemein nützlich und solange Spenden es uns ermöglichen, den Tieren zu helfen, solange werden wir es auch tun.

Wie könnt ihr uns helfen? In diesem und letztem Monat haben uns eure Spenden sehr berührt und geholfen.

Wir wissen, viele möchten gerne spenden, aber es fehlt an dem notwendigen Kleingeld. Auch ihr könnt uns helfen! Ruft bei euren zuständigen Gemeinden an, fragt „Warum?“.

Warum scheitert eine Katzenverordnung im Landkreis Nienburg/Weser?

Anbei die neuste Kastrationsverordnung des Rhein-Sieg-Kreises

 

0 Comments to “Woran scheitert die Katzenverordnung im Landkreis Nienburg/Weser?”


  1. Marianne Göllner says:

    ich bin auch dafür !!!denn wenn 10 Menschen ihre Katze /Kater Kastrieren lassen ist das vielleicht““ 1 .“““Katze /Kater(oder Katzenkinder )weniger !!!!die nicht leiden müssen !!
    ich liebe Katzen und gehe „“““ nur zum Tierheim „“““!!!!!!!!!!!!!!!!!um eine neue Katze zu bekommen !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

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