Vor längerer Zeit erhielten wir aus Rodewald einen Anruf, dass sich in einem Schuppen eine kleine Katzenfamilie befindet. Da der Besitzer dieser Katzen bekannt war, konnten wir nur auf das Veterinäramt verweisen. Nur dieses ist befugt, Tiere zu enteignen und uns zu überführen. Wir hätten bei diesem Sachverhalt die Tiere nicht einfach zu uns ins Tierheim holen können, ohne uns selber strafbar zu machen.
Desweiteren wurde uns berichtet, dass man diese Tiere nicht anfassen könne. Vom Gesetz her wäre es uns sogar untersagt gewesen, diese Tiere ins Tierheim zu holen, wenn das zugetroffen hätte. Lesen Sie dazu den Paragraph 2 des Tierschutzgesetzes (http://www.gesetze-im-internet.de/tierschg/__2.html) im Zusammenhang mit der Infobroschüre der Tierärztekammer Niedersachsen „Katzenjammer“ (http://www.tknds.de/cms_tknds/index.php?page=154). Den Anforderungen in Paragraph 2 des Tierschutzgesetzes kann im Falle von verwilderten Hauskatzen ein Tierheim nicht gerecht werden, denn verwilderte Hauskatzen lassen sich nun mal nicht in einen Zwinger „einsperren“. Sie würden solange gegen die Gitter springen, bis ihnen die Köpfchen bluten. Und dieses ist nicht im Entferntesten im Sinne des Tierschutzes! Aus diesem Grunde nimmt das Tierheim Drakenburg prinzipiell keine verwilderten Hauskatzen auf!
Vor ein paar Tagen erhielten wir nun vom Veterinäramt das Ok, uns der Katzen anzunehmen. Die Katzen sollen sich anfassen lassen, wovon wir uns aber vor Ort selber überzeugen wollten. Leider hatten sich die Gemüter  nun derart erzürnt, so dass unsere Mitarbeiter verbal angegriffen wurden.
Zwei Katzen ließen sich ohne Probleme auf den Arm nehmen und in den Transporter bringen. Der Kater war zwar menschenbezogen, aber noch relativ verängstigt. Das dritte Katzenkind wurde dort gelassen. Die Kitte war extrem scheu und fremdelte Menschen gegenüber. Wie sich die Situation nun darstellte war einer Unterbringung im Tierheim nichts entgegenzusetzen. Auf dem Heimweg entdeckten unsere Mitarbeiter in einem nahegelegenden Bauernhof zahlreiche Katzen, die höchstwahrscheinlich nicht kastriert sind und von denen sicherlich dieser Wurf abstammt. So werden wir wahrscheinlich von den Herrschaften aus Rodewald in nächster Zeit wieder einen Anruf zu erwarten haben… . Wir hoffen, dass diese Damen und Herren ihre Energie nun dafür aufbringen, um den Besitzer der Katzenschar nahezulegen, seine Vierbeiner kastrieren zu lassen.
Von uns wird auch eine derartige Aufforderung folgen.
Nachtrag: Alle Tiere wurden vermittelt.