Tierschutz Nienburg

"Drakenburger Heide" e.V.
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Artikel zum Welttierschutztag

Oktober 07, 2018 By: Leitung Category: Tierschutz Aktuell

Zuerst sei gesagt, dass wir allen Zeitungen dankbar sind, dass sie Artikel über den Tierschutz drucken. Es ist ein polarisierendes Thema und obwohl ein großes Umdenken in den Köpfen der Menschen stattfindet, sind noch nicht genug Menschen für den Tierschutz sensibilisiert.
Daher sind wir immer etwas traurig, wenn ein Artikel, welcher mit sehr viel Mühe und Arbeit geschrieben wurde, einfach keine Beachtung findet und keinen Platz neben Sportnachrichten und anderen weltbewegenden Geschichten, wie „neue Blumenkübel“ an der B215 findet.
Nun gut.
Exklusiv für Euch, liebe Tierfreunde, einen Artikel zum vergangenen Welttierschutztag! Dieser wurde mit sehr viel Herz geschrieben!
Danke an die Verfasserin!!!!!

                         
Franz von Assisi – Begründer des Ordens der Franziskaner und Schutzpatron der Tiere – sah das Tier als lebendiges Geschöpf Gottes und als Bruder des Menschen an. Doch wichtiger ist, dass Franz von Assisi den Einheitsgedanken der Schöpfung im Sinne der Gleichheit aller vor Gott und untereinander vorlebte und unermüdlich predigte. Auch den kleinsten Wurm betrachtete er als gottgewollt und daher als schützenswert. Am 4. Oktober 1228, zwei Jahre nach seinem Tode am 3. Oktober 1226, wurde er heiliggesprochen. – Und es war der Schriftsteller und Tierfreund Heinrich Zimmermann, der 1924 vor Berliner Tierschützern für die Einführung des Welttierschutztages plädierte. Sein Antrag wurde jedoch trotz großer Zustimmung erst am 8. Mai 1931 auf dem Internationalen Tierschutzkongress in Florenz angenommen. Seither wird der Welttierschutztag international begangen und trägt erheblich zur Verbreitung des Tierschutzgedankens bei.
Viele Menschen lieben Katzen. Und viele Menschen halten ihre Katzen artgerecht oder behandeln sie sogar wie liebe Familienmitglieder. Aber rund zwei Millionen Katzen (und die Zahl steigt ständig an) allein in Deutschland geht es schlecht. Diese Katzen haben nicht so viel Glück wie die geliebten Hauskatzen, sondern müssen draußen ihr Dasein fristen – und das ohne ein sicheres Dach über dem Kopf, ohne regelmäßige Mahlzeiten, ohne Streicheleinheiten und liebevolle Zuwendung, auf die ein jedes Lebewesen ein Anrecht hat. – Und es gibt nur einen Weg, das Elend der zahlreichen herrenlosen Katzen einzudämmen: wir dürfen nicht zulassen, dass sich freilebende und auch im Haus gehaltene Katzen weiter unkontrolliert vermehren. Daher unser eindringlicher Appell: Lassen Sie Ihre Katze und Ihren Kater kastrieren!
Dringend notwendig ist auch der zeitnahe Erlass einer Katzenkastrations- bzw. Katzenschutzverordnung, lt. der sämtliche Freigängerkatzen und -kater zu kastrieren sind. Dadurch wird die unkontrollierte Vermehrung und damit das Katzenelend wirkungsvoll gestoppt. Diverse Landkreise, Städte und Kommunen haben bereits eine solche Verordnung erlassen. Aber leider sind die meisten Kommunen hier im Landkreis und der Landkreis Nienburg selbst deutlich rückständiger als viele andere.
Dabei ist auch hier vor Ort der Erlass einer Katzenkastrations- bzw. Katzenschutzverordnung, dringend erforderlich, denn mehr als 70.000 Katzen werden jährlich in Deutschland ertränkt, erschlagen oder zu Tode gequält. 250.000 Tiere pro Jahr werden in Wald und Feld abgeschossen. Mindestens ebenso viele fallen dem Straßenverkehr zum Opfer. Auch werden immer noch Katzen eingefangen und enden qualvoll als Versuchstiere oder Katzenfelle.
In den Jahrhunderten, in denen sie in menschlicher Obhut war, ist die Katze zum Haustier geworden. Ihr Jagdtrieb ist zwar noch vorhanden, doch die Empfindlichkeit der Sinnesorgane und die Geschicklichkeit, die für die erfolgreiche Jagd notwendig sind, haben sich im Laufe der Zeit zurückgebildet. Die Tiere sind somit auf die Pflege und Ernährung durch den Menschen angewiesen. Eine ausgesetzte Hauskatze, die allein vom Mäusefang leben soll, kann sich nicht ausreichend ernähren – und schon gar nicht ihren Nachwuchs.
Mit einem halben Jahr ist eine Katze geschlechtsreif. Kätzinnen werden mehrfach im Jahr, meistens in der Zeit zwischen April und September, rollig. Kommt es während dieser Phase zur Paarung, so bringt die Katze nach 63 bis 66 Tagen durchschnittlich 4 bis 6 Junge zur Welt. Deren Überlebenschancen sind bei freilebenden Katzen gering. Doch die Tiere haben dennoch enorm viele Nachkommen. Geht man davon aus, dass eine Kätzin zweimal im Jahr Nachwuchs bekommt und jeweils 3 Junge pro Geburt überleben, dann kommt man nach einem Zeitraum von zehn Jahren auf die stattliche Anzahl von mehr als 80 Millionen Nachkommen. Doch auch drei Geburten pro Jahr mit 6 bis 8 Jungen sind möglich. Für Menschen mit Mitgefühl bietet sich daher zunehmend der traurige Anblick von immer mehr halb verhungerten Katzen, befallen von Flöhen und Würmern und geplagt von Katzenschnupfen, Katzenseuche, Leukose, Augenkrankheiten … (Quelle Dt. Tierschutzbund) *
Die freilebenden Tiere einzufangen und zur Behandlung und Weitervermittlung in Tierheimen aufzunehmen, ist vor allem für ältere Katzen keine Lösung. Katzen, die längere Zeit in Freiheit gelebt haben, lassen sich meistens nicht mehr an ein Leben in häuslicher Gemeinschaft gewöhnen. Sie sind scheu und ängstlich und immer auf Fluchtmöglichkeiten bedacht. Trotz intensiver Pflege und Betreuung leiden sie beim Aufenthalt im Tierheim, wo die Tiere immer nur in begrenzten Gehegen untergebracht werden können. Nur sehr junge Katzen, die sich noch an ein Zusammenleben mit dem Menschen gewöhnen lassen, haben eine Chance, über die Tierheime in liebevolle Hände vermittelt zu werden. Für ältere freilebende Katzen ist dies fast aussichtslos.
Wenn keine Aussicht besteht, gesunde, verwilderte Hauskatzen an das Leben unter Menschen oder unter Artgenossen zu gewöhnen, sollten die Tiere nach der tierärztlichen Untersuchung und Kastration wieder in ihren gewohnten Lebensraum entlassen werden.
Für den Tierarzt ist die Kastration ein routinemäßiger Eingriff, der unter Narkose durchgeführt wird und für die Tiere ungefährlich ist. Der Tierarzt entfernt am besten vor der Geschlechtsreife (die Behauptung, eine Katze könne erst kastriert werden, nachdem sie einmal geboren habe, entbehrt übrigens jeglicher Grundlage) bei der Katze die Eierstöcke und beim Kater die Hoden. Die weitere Versorgung muss, im Zweifelsfall in Absprache mit der jeweiligen Ordnungsbehörde, sichergestellt werden.

Im Tierheim Drakenburg warten gegenwärtig mehrere ausgewachsene und auch ältere Samtpfoten sehnsüchtig auf liebe Tierfreunde, die einem neuen schnurrenden Familienmitglied ein schönes Zuhause schenken wollen. Manche dieser älteren Katzen leben schon Jahre im Tierheim. Traurig, aber immer noch hoffnungsvoll blicken sie auf die Besucher, die meistens an ihren Quartieren vorbeigehen und nur Augen für die neuen Katzenkinder haben. – Lernen Sie unsere vermittelbaren Samtpfoten und anderen Schützlinge während der Öffnungszeiten kennen:

Dienstag, Mittwoch, Freitag und Sonnabend: 12.00 – 16.00 Uhr, sowie Sonntag: 14.00 – 16.00 Uhr,
Weitere Infos gibt es per Tel. 05024 / 8433 und im Internet: www.tierheim-drakenburg.de.

Gerne können Sie das Tierheim Drakenburg und den Tierschutz finanziell mit einer Spende unterstützen und zwar auf folgendes Konto bei der Volksbank Nienburg: DE59 2569 0009 0007 2184 01. Auf Wunsch erhalten Sie dafür eine Spendenbestätigung für das Finanzamt. Bitte notieren Sie dann unter Verwendungszweck Ihre vollständige Anschrift. – Zum Welttierschutztag bitten wir besonders um Spenden, um die Tierarztkosten bezahlen zu können, denn viele Tiere kommen verletzt oder krank ins Tierheim und müssen zuerst und auch länger tierärztlich versorgt werden – und das kostet viel Geld.
Auch Sachspenden wie Katzenaufzuchtmilch, Nassfutter für Katzenkinder, Katzen und Hunde, Leckerlis, Spielzeug und feine Klumpstreu für Katzenkinder sind sehr willkommen. Diese können Sie gerne während der Öffnungszeiten im Tierheim abgeben oder in eine der Futterspendenboxen legen. Sie finden diese an folgenden Standorten:

EDEKA / E Center, Nienburg, Verdener Landstraße 55
Famila, Nienburg, Lemker Straße 20
Real, Nienburg, Kräher Weg 1
JIBI, Rohrsen, Am Büschen 1
NP-Markt, Marklohe, Nienburger Straße 20
REWE, Marklohe, Hoyaer Straße 27

Freundliche Grüße aus dem Tierheim Drakenburg –

und bitte helfen Sie den Tieren

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